#DeutschlandErkenntSepsis

23. Februar 2021

Jährlich sterben in Deutschland rund 75.000 Menschen an einer Blutvergiftung. Ein Teil dieser Todesfälle wäre vermeidbar. Deshalb hat das Aktionsbündnis Patientensicherheit die Aktion #DeutschlandErkenntSepsis ins Leben gerufen. Was eine Sepsis ist, wie sie verhindert werden kann und was zu tun ist, wenn man eine Blutvergiftung hat, das erklärt uns Experte Intensivmediziner Dr. Daniel Jorda.

Was ist eine Sepsis?

Sepsis, im Volksmund auch Blutvergiftung genannt, ist die Überschwemmung von körpereigenen Abwehrzellen gegen die im Blut verbreiteten Bakterien, Viren oder Pilze. Obwohl die Sepsis die häufigste Todesursache bei Infektionen darstellt, wird sie oftmals nicht erkannt.

Wie kommt es zu einer Blutvergiftung?

Sepsis wird durch Infektionen ausgelöst. Die drei häufigsten Ursachen sind schwerwiegende Erkrankungen wie die Lungen-, Bauchfell- oder Harnwegsentzündung. Aber auch eine harmlose Unachtsamkeit im Alltag reicht manchmal für eine Blutvergiftung aus. Zum Beispiel der Kratzer am Finger, das Stoßen an der Bettkante oder das Schneiden bei der Rasur.

Wie kann ich eine Blutvergiftung erkennen?

Eine beginnende Blutvergiftung ist an drei klassischen Symptomen erkennbar: Atmung, Bewusstsein, Blutdruck. Man atmet schneller als gewöhnlich, fühlt sich abgeschlagen, ist desorientiert, hat einen niedrigen Blutdruck aber einen erhöhten Puls. Der rote Strich, der sich schmerzhaft von der Wunde Richtung Herz zieht, deutet auf die Entzündung der Lymphbahn hin, die zur Sepsis führen kann. Die meisten Patienten mit Sepsis zeigen dieses Symptom jedoch nicht!

Was muss ich tun, wenn ich eine Blutvergiftung habe?

Mit einer Sepsis ist nicht zu spaßen. Stellt man alle Symptome fest, sollte man umgehend ein Krankenhaus aufsuchen. Denn hier ist Eile geboten. Erstmal in Gang gekommen, ist die Blutvergiftung schwer zu stoppen. Deswegen gilt für die Experten der Grundsatz: Hit hard and early.

Wie lässt sich eine Sepsis verhindern?

Da eine Blutvergiftung durch nahezu alle Infektionen ausgelöst werden kann, ist es ratsam sie rechtzeitig zu behandeln oder – das gilt gerade für ältere Menschen – sich impfen zu lassen.