21. September 2022
Aber von vorne. Bereits Tage vor seinem Zusammenbruch verspürte der heute 55-Jährige immer mal wieder leichte Schmerzen in der Brust, die kamen, aber eben auch wieder gingen. „Wird schon nicht so schlimm sein“, habe er sich damals wohl gedacht, erzählt Alwin Krebs heute. Bis an besagtem Samstag die Schmerzen so stark wurden, „dass ich das Gefühl hatte, sofort ins Krankenhaus zu müssen.“ Dahin fuhr Alwin Krebs noch selbst, parkte sein Auto und begab sich in die Zentrale Notaufnahme. Dort brach er vor den Augen der Mitarbeiter:innen zusammen. Und die handelten schnell. „Bei Brustschmerzen denken wir in einer solchen Notsituation natürlich sofort an einen Herzinfarkt“, erklärt Dr. Kara. Der diensthabende Kardiologe begann daher sofort mit der Reanimation, später kam eine sogenannte Lysebehandlung, eine medikamentösen Auflösung auslösenden Gerinnsels hinzu – und anderthalb Stunden nach dem Infarkt holte er Alwin Krebs wieder ins Leben zurück. Am nächsten Tag erwachte Alwin Krebs aus dem Koma und nach dem dann später erfolgten Stenteinsatz zum Offenhalten der Gefäße sowie einer Reha- und Rekonvalenzzeitzeit steht nun auch fest, dass sein Herz fast keine Schäden davongetragen hat. „Es war nicht unbedingt zu erwarten, dass es Herrn Krebs nun schon wieder so gut geht“, zeigte sich Chefarzt Dr. Kara sehr erfreut über den Genesungsverlauf seines Patienten.
Für den Herz-Spezialisten zeigt dieses Patientenschicksal vor allem zweierlei: Zum einen sollten plötzlich auftretenden Brustschmerzen, vor allem, wenn sie in den Kiefer oder den linken Arm ausstrahlen, immer ernst genommen werden. „Herzinfarkte kündigen sich eigentlich fast immer an“, weiß der erfahrene Kardiologie und rät Betroffenen, „lieber einmal zu viel als einmal zu wenig Ihren Arzt oder Ihre Ärztin aufzusuchen“. Weitere Symptome können Kurzatmigkeit, Übelkeit oder Erbrechen, Schwitzen, Benommenheit oder Schwindel sein. Zudem plädiert der Experte für die Laienreanimation, denn „ein Gehirn, welches fünf Minuten nicht mit Sauerstoff versorgt wird, stirbt“, erklärt Dr. med. Kaffer Kara und betont weiter: „Die Chance, einen solchen Vorderwandinfarkt ohne sofortige Intervention beispielsweise zu Hause zu überleben, liegt bei unter drei Prozent, weil zu wenige Personen sich trauen, zu reanimieren.“ Rund 45.000 Menschen sterben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sterben jährlich in Deutschland an einem Herzinfarkt. „Man kann bei einer Laienreanimation nichts falsch machen, sondern nur helfen“, da ist sich Dr. Kara sicher.
Laienreanimation aktuell:
Die notwendigen Schritte zur Durchführung von Reanimationsmaßnahmen sind in den letzten Jahren erheblich vereinfacht worden. So gilt heute beispielsweise, dass auf die Mund-zu-Mundbeatmung, welche für viele eine Hemmschwelle darstellt, verzichtet werden kann. Einen weiteren bewährten Anhaltspunkt bietet zudem das bekannten Handlungsschema „Prüfen, Rufen, Drücken“:
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