06. November 2018
Barakatullah hatte sich vermutlich mit einem Topf kochendem Wasser an seinem Hals und dem rechten Arm stark verbrüht. Da diese Brandverletzungen in seinem Heimatland Afghanistan unbehandelt blieben, bildete sich an den betroffenen Hautstellen steifes Narbengewebe. Der Fünfjährige konnte in der Folge seinen Mund nur mit erheblicher Mühe schließen und den Kopf nicht mehr nach hinten neigen. Auch seinen rechten Arm konnte er nicht mehr strecken.
"Ohne eine Behandlung hätte Barakatullah mit diesen Bewegungseinschränkungen keine Chance gehabt, normal aufzuwachsen", sagt Prof. Dr. Dr. med. habil. Ulrich Rieger. Gemeinsam mit seinem Team operierte er das Kind. Dabei gelang es, die steifen Narbenstränge zu lösen und durch gesunde Haut zu ersetzen. "Nach der Operation muss das Gewebe einwachsen und gut gepflegt werden. Dann ist die Haut wieder voll elastisch und Barakatullah kann sich wieder ganz normal bewegen. Das bedeutet für ihn ein ganz neues Lebensgefühl", sagt Prof. Rieger.
Während des Krankenhausaufenthaltes kümmern sich das Team der Plastischen Chirurgie, die Pflegekräfte der Station und die ehrenamtlichen Besucher vom Friedensdorf fürsorglich um den Kleinen. Ein paar Wochen muss Barakatullah noch im Krankenhaus bleiben, dann kehrt er in die Heim- und Pflegeeinrichtung Friedensdorf International nach Oberhausen zurück. Dort erhält er die noch notwendige Physiotherapie und kann sich beim Spielen mit rund 200 Kindern aus acht Nationen erholen. Anfang des nächsten Jahres wird er wieder zu seiner Familie nach Afghanistan zurückkehren.
Barakatullah ist in diesem Jahr bereits das zweite Kind, das von der Klinik in Kooperation mit der Kinderhilfsorganisation Friedensdorf International behandelt wurde. "Es ist mir ein Herzensanliegen, den Kindern mit solch schweren Verletzungen wieder ein Lachen zu schenken", sagt Prof. Rieger. Da das Krankenhaus die Kosten für solche Behandlungen selbst trägt, hofft er auf Spenden, um in Zukunft noch mehr Kindern helfen zu können.
Das AGAPLESION MARKUS KRANKENHAUS bildet gemeinsam mit dem AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS die AGAPLESION FRANKFURTER DIAKONIE KLINIKEN gemeinnützige GmbH. Die beiden Kliniken verfügen über insgesamt 872 Betten und 70 teilstationäre Plätze. Im Jahr 2017 wurden dort rund 37.400 Patienten stationär, 11.000 Patienten vor- oder nachstationär behandelt, mehr als 22.700 ambulante Notfälle versorgt sowie circa 2.220 ambulante Operationen vorgenommen.
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