25. Februar 2015
Handfrakturen heilen generell gut; wenn ein Knochenbruch fehlerhaft heilt, bildet sich ein sogenanntes Falschgelenk nur sehr selten. Allerdings kann schon eine kleine Verschiebung der Fragmente zu einer gestörten Funktion der Hand führen.
Wie erfolgt die Diagnosestellung?
Knochenbrüche können in der Regel schon bei der körperlichen Untersuchung vermutet und mit einfachen Röntgentechniken sicher diagnostiziert werden. Eine Computertomografie oder Kernspintomografie (MRT) ist nur selten notwendig.
Wie wird ein Bruch behandelt?
Die Behandlung der Finger- und Mittelhandfrakturen richtet sich nach Lokalisation und Frakturform. Unverschobene Brüche ohne Gelenkbeziehung können konservativ (nicht operativ) behandelt werden. Eine Ruhigstellung mit Gips und nachfolgende Krankengymnastik sind hier ausreichend, die Ergebnisse in aller Regel gut. Operiert werden müssen offene Brüche, Gelenkbrüche mit einer Fehlstellung der Gelenkflächen und gelenknahe Frakturen.
Bei der Operation werden zunächst die Bruchstücke entweder geschlossen (ohne eine Öffnung der Haut) oder offen eingerichtet. Zur Fixierung werden Metallstifte („Kirschner-Drähte“) oder kleine Titanschrauben- und Platten verwendet. Die Drähte werden nach der Knochenbruchheilung wieder entfernt, Miniimplantate können belassen werden.
Autor:
Dr. Paul Preisser, AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG