24. Februar 2015
Was ist vor einer Operation zu tun?
Sehr wichtig ist das erste Gespräch, die Analyse des Gesichtes sowie der Kopf- und Ohrenform. Der Plastische Chirurg wird die individuellen Faktoren, die die Operation beeinflussen können, ausführlich erklären. Der Arzt gibt Ihnen vor der Operation genaue Informationen zur Einnahme der Medikamente und zum Verhalten vor dem OP-Termin. Bestimmte Medikamente, Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel sollen nach Rücksprache mit dem Arzt abgesetzt werden. Vor der Operation sollte mit dem Rauchen pausiert werden.
Die Operation dauert je nach Ausmaß des Eingriffes ein bis zwei Stunden. Die typische Schnittführung verläuft meist an der Rückseite des Ohres. Es folgt die Schwächung des Ohrknorpels durch Reduktion der Eigenspannung. Dann wird die neue Position des Ohrknorpels durch dauerhafte Nähte festgelegt. In einigen Fällen ist es nötig, Teile des Ohrknorpels zu entfernen, damit eine optimale natürliche Form erzielt werden kann.
Was ist nach einer Operation zu beachten?
Nach der Operation wird ein Kopfverband angelegt. Der Patient soll in leichter Oberkörperhochlagerung liegen. Am nächsten Tag wird der Kopfverband gegen ein Stirnband ausgetauscht, das für drei Wochen Tag und Nacht und anschließend zur Sicherheit noch für vier Wochen nachts getragen werden sollte. Es soll verhindern, dass die Ohrmuschel im Schlaf umknickt. Nach etwa einer Woche werden die Hautfäden entfernt.
Welche Risiken gibt es?
Komplikationen sind selten, wenn die Korrektur von einem ausgebildeten Plastischen Chirurgen vorgenommen wird. Eine leichte Schwellung der Ohren nach der Operation ist normal. Nach ein paar Tagen verschwindet sie allerdings.
Es kommt extrem selten vor, dass sich der Ohrknorpel entzündet und verbleibende Defekte aufweist. Hier müssen im weiteren Verlauf Korrekturen erfolgen. Relativ selten sind auch kleine Einblutungen zwischen Haut und Knorpel, die je nach Ausprägung entfernt werden müssen oder auch ohne Maßnahme abheilen können.
Speziell bei Operationen an den Ohren kann es sehr selten zur Bildung einer überschießenden Narbe kommen. Das ist vor allem bei Kindern möglich, da deren Wachstum noch aktiv ist. Eine konsequente konservative Behandlung kann die Veränderungen meist deutlich bessern, nur in wenigen Fällen ist eine erneute Operation notwendig.
Autor:
Dr. med. Klaus Stephan Wittig, Chefarzt Klinik für Plastische Chirurgie, AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG