Wohnrechtsmodell: Wie funktioniert selbstbestimmtes Wohnen für Senioren?

10. Oktober 2019

Seniorengerechtes Wohnen ermöglicht es Menschen, im Alter so lange wie möglich unabhängig zu bleiben und bei Bedarf Hilfe in Anspruch zu nehmen. Anhand der fiktiven Bewohnerin "Elisabeth", die in die neue "Residenz Donauufer" im Ulm einzieht, erklären wir, wie das Wohnrechtsmodell bei AGAPLESION funktioniert.

Stellen wir uns vor, unsere neue Bewohnerin "Elisabeth" ist 73 Jahre alt und kommt aus einem Vorort von Ulm. Ihre Tochter ist erwachsen und wohnt mittlerweile in einer anderen Stadt, nach dem Tod ihres Mannes lebt Elisabeth alleine im Haus. Die Pflege des Gartens und das Alleinsein werden jedoch für die Rentnerin immer mehr zur Belastung. Obwohl sie sich noch recht fit fühlt, möchte sie auch abgesichert und versorgt sein, falls es ihr eines Tages nicht mehr so gut gehen sollte.

Die neue "Residenz Donauufer" in Ulm

Elisabeths Tochter erzählt ihr, dass AGAPLESION BETHESDA ULM ein großes Angebot an Medizin, Pflege und Wohnen im Alter an einem Standort in Ulm bietet. Neben der Geriatrischen Akutklinik wurde der Standort gerade um einen Reha- und Pflegebereich sowie die "Residenz Donauufer" erweitert. Zur Residenz gehören 67 Wohnungen für Senioren mit Wohnungsgrößen von 1,5 bis 3 Zimmern.

Wie erhalte ich eine Wohnung?

Die Wohnungen werden nach dem AGAPLESION Wohnrechtsmodell vergeben, das in Deutschland relativ selten zu finden ist. Bei einem Treffen mit Residenzleiterin Eva Mader erfährt Elisabeth die Hintergründe: "Mit dem AGAPLESION Wohnrechtsmodell kaufen Sie ein lebenslanges Wohnrecht für ihre neue Wohnung. Sie besitzen diese also nicht, sondern das juristisch verbriefte und ins Grundbuch eingetragene, lebenslange Nutzungsrecht."

Welche finanziellen Vorteile bietet das Wohnrechtsmodell?

Das hat im Vergleich zu einem Kauf oder dem Mieten einer Wohnung viele Vorteile, wie Eva Mader weiter ausführt: "Die Erwerbskosten sind zumeist deutlich niedriger als beim klassischen Immobilienkauf. Sie erhalten das Wohnrecht mit einer einmaligen Zahlung. So können Sie heute schon genau kalkulieren, welche Kosten im Alter auf Sie zukommen. Sie haben auch keine Eigentümerverpflichtungen wie bei ihrem Haus. Es gibt für Sie keine Kaltmiete und keine Mieterhöhungen mehr – wenn sie möchten, bis an ihr Lebensende." Zudem hat Elisabeth jederzeit die Möglichkeit, den Vertrag mit einer dreimonatigen Frist zu kündigen, falls sich zum Beispiel ihre Lebenssituation ändern sollte.

Welche Kosten kommen beim Wohnrechtsmodell auf mich zu?

Elisabeth gefallen die modernen, edlen Räume, die Lage an der Donau und die Nähe zu den Gesundheitseinrichtungen der AGAPLESION BETHESDA ULM. Sie entscheidet sich für eine 1,5-Zimmer-Wohnung mit 43 Quadratmetern Wohnfläche. Für das Wohnrecht darin zahlt Elisabeth 139.000 Euro. "Dieser Betrag errechnet sich individuell für sie in Abhängigkeit von Alter, Geschlecht und der Wohnungsgröße. Er orientiert sich an den Daten der Sterbetafel, die zum Beispiel auch von Versicherungen genutzt wird", erklärt Anja Schebesta, Kaufmännische Leitung des AGAPLESION BETHESDA ULM.

Daraus ergibt sich jedoch nur der Preis, in der Wohnung bleibt Elisabeth unabhängig von Prognosen oder Berechnungen und egal wie alt sie einmal werden wird. Für ihre Tochter hat das Modell noch einen Vorteil: Auch Erben haben Anspruch auf Rückerstattung des "nicht abgewohnten" Restwertes. Die Restwerte sind ebenfalls monatsgenau vertraglich geregelt.

Wie berechnet sich die monatliche Servicepauschale und die Nebenkosten?

Zahlen muss Elisabeth nur noch monatliche Fixkosten, das sind die Servicepauschale, die bei einer Einzelperson 250 Euro netto beträgt, und Nebenkosten in Höhe von drei Euro pro Quadratmeter als Abschlag. Hinzu kommen, wie bei jeder Wohnung, noch laufende individuelle Kosten für Telefon, Internet oder Fernsehen.

Die Grundleistungen des Wohnrechtsmodells: Sicherheit und Service

Elisabeth bezieht ihre neue Wohnung, die wie alle Etagen des Hauses mit dem Aufzug erreichbar ist. Neben einer Einbauküche verfügt ihr neues Zuhause im Schlaf- und Wohnbereich über einen hellen Parkettboden und bodentiefe Fenster. Alles, auch das Bad, wurde barrierefrei und seniorengerecht geplant. Von ihrer Loggia kann sie den Blick ins Grüne genießen. Elisabeth hat aus ihrem alten Zuhause ihre Lieblingsmöbel mitgebracht, so fühlt sie sich schnell heimisch – und sicher. Denn in ihrer monatlichen Servicepauschale ist ein 24-Stunden-Notruf enthalten. Auch die Rezeption ist täglich besetzt. Das Personal des Hauses vermittelt ihr bei Bedarf zudem externe Dienstleister, Kleinreparaturen übernimmt der Hausmeister. Den Clubraum im Erdgeschoss kann sie nutzen sooft sie mag – etwa für eine Geburtstagsfeier mit Gästen.

Vorteil Wohnrechtsmodell: Soziale Kontakte im Alter erhalten und ausbauen

Mittags isst Elisabeth oft im hauseigenen Restaurant "Donauufer", wo sie zwischen drei Menüs wählen kann. Es befindet sich im Erdgeschoss und besitzt eine schöne Terrasse zur Donau. Sie geht gerne in die Geschäfte der mit dem öffentlichen Nahverkehr gut erreichbaren Ulmer Innenstadt oder trifft Freunde. Im Supermarkt um die Ecke ist sie Stammgast und in der großen Gartenanlage kann Elisabeth prima lesen oder entspannen. Wenn es ihr einmal langweilig werden sollte, bietet ihr auch das Haus selbst eine Reihe von Veranstaltungsangeboten. Mittwochs um halb fünf macht sie "Faszien Yoga" im Gymnastikraum, manchmal geht sie zu "Wirbelsäulengymnastik im Sitzen". Was ihr ganz wichtig ist: Sie hat Kontakt zu anderen Bewohnern und ist mit einigen Mitarbeitenden per du.

Wahlleistungen beim Wohnrechtsmodell: Unterstützung, wenn sie nötig ist

Falls Elisabeth es in einigen Jahren nicht mehr schafft, alleine einen eigenen Haushalt zu führen, kann sie auf mögliche Wahlleistungen zurückgreifen und sich zum Beispiel die Wohnung und die Fenster reinigen lassen oder einen Wäsche- und Bügeldienst bestellen. "Die Wahlleistungen bezahlt sie nur bei Inanspruchnahme. Einzelne Leistungen kann sie einfach dazu buchen und jederzeit abbestellen, je nachdem wie viel Hilfe für eine bestimmte Zeit benötigt wird", erklärt Residenzleiterin Eva Mader.

Als Wohnrechtsinhaberin profitiert Elisabeth außerdem von dem medizinischen und pflegerischen Know-how vor Ort. Als sie einige Wochen täglich eine Spritze bekommen muss, übernehmen das die Mitarbeitenden des ambulanten Pflegediensts, mit dem das Haus kooperiert und der Räume in der Residenz angemietet hat. Bei Bedarf kann sie sich auch für die hauseigene Tagespflege anmelden. Dort isst sie mit anderen Senioren gemeinsam zu Mittag und wird tagsüber bestens betreut, bevor sie abends wieder in ihre Wohnung zurückkehrt.

Was passiert, wenn ich Pflege benötige?

Falls dies an Pflege nicht mehr ausreicht, kann sie auch auf die hauseigene Pflegestation umziehen: "Als Wohnrechtsinhaberin genießt sie Priorität bei der Belegung unserer stationären Pflege. Sobald dort ein Platz frei wird, hat ihr Einzug Vorrang gegenüber Bewerbern von außen", betont Eva Mader. Da sich der Wohn- und der Pflegebereich optisch ähneln und sie einige Mitarbeitende schon kennengelernt hat, ist für Elisabeth die Umgebung weniger ungewohnt. In den letzten Jahren ist das Gebäude am Donauufer bereits ihr neues Zuhause geworden.