17. Juni 2019
Am 18.12.2018 fiel der Startschuss für das „EKG-Daten-Projekt“ in Schaumburg als eine enge Kooperation zwischen dem DRK Rettungsdienst Schaumburg und dem AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG. Dr. Christoph Zengel, Oberarzt in der Fachabteilung für Kardiologie am Schaumburger Klinikum, und der Qualitätsmanagementbeauftragte des DRK Rettungsdienst Schaumburg, Thomas Beckmann, sind verantwortlich für das Projekt. Beide freuen sich über den großen Fortschritt für die Patienten und die Herzinfarktversorgung: „Das sind gute Nachrichten für Schaumburg, die Schaumburger dürfen sich freuen! Das „EKG-Daten-Projekt“ verbessert die Vernetzung zwischen dem DRK Rettungsdienst Schaumburg und dem Klinikum ungemein und damit auch die Patientenversorgung, denn wir erzielen ein besseres Behandlungsergebnis.“
Doch was meint „EKG-Daten-Projekt“ überhaupt? Ein Elektrokardiogramm, kurz EKG, ist für die Diagnostik eines Herzinfarktes unabdingbar. Sollte sich aus dem EKG der Befund eines Herzinfarktes ergeben, ist schnelles Handeln gefragt: Das verschlossene Herzkranzgefäß muss so schnell wie möglich durch eine notfallmäßige Herzkatheteruntersuchung wiedereröffnet werden.
Für das „EKG-Daten-Projekt“ wurden alle Rettungs- und Notarztwagen des DRK Rettungsdienst Schaumburg mit EKG-Geräten ausgestattet, welche ein EKG ortsunabhängig per Mobilfunk an den diensthabenden Intensivmediziner im Schaumburger Klinikum übermitteln können. Die Rettungswagenbesatzung ist somit in der Lage, bei Verdacht auf einen akuten Herzinfarkt, schon am Einsatzort, z. B. in der Wohnung des Patienten, ein EKG anzufertigen und nach Vehlen ins Klinikum zu senden. Sobald ein EKG vom DRK Rettungsdienst im Schaumburger Klinikum eintrifft, wird dieses automatisiert auf dem Drucker an der Leitstelle der Intensivstation ausgedruckt. Dieser Vorgang dauert nur wenige Sekunden. Parallel informiert der Rettungsdienst den diensthabenden Intensivmediziner telefonisch über den Fall, um im gleichen Zuge die weiteren Vitalparameter des Patienten abzuklären. „Unsere Intensivmediziner als kompetente kardiologische Ansprechpartner stehen rund um die Uhr zur Verfügung und können somit sofort eine Empfehlung aussprechen“, erläutert Zengel. Außerdem erklärt der Mediziner weiter: „Im Falle eines EKG-Befundes, der einen Herzinfarkt zeigt, können wir im Schaumburger Klinikum nun bereits während der Patienten vom Rettungsdienst für den Transport vorbereitet wird in unserer Klinik das Team des Herzkatheterlabors alarmieren, die Notfalluntersuchung vorbereiten und die Rettungskette einleiten. Die für den Patienten möglicherweise lebensrettende Behandlung kann so viel früher veranlasst werden.“
„Dies ist ein echter Quantensprung für die kardiologische Versorgung im Schaumburger
Land. Wir haben dank des „EKG-Daten-Projektes“ ein großes Potential noch mehr Patienten das Leben zu retten, da wir durch den deutlichen Zeitgewinn bis zum Behandlungsbeginn Behandlungs- und Überlebensvorteile für den Patienten generieren.“, freut sich auch Dr. Dammenhayn, Chefarzt der Kardiologie und Ärztlicher Leiter am AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG.
Es muss aber nicht immer der Herzinfarkt sein, bei dem die Mediziner des Schaumburger
Klinikums beratend zur Seite stehen: „Wir verstehen es zusätzlich als EKG-Beratungstool. Mittlerweile haben sich schon einige EKGs aus dem „EKG-Daten-Projekt“ bei uns angesammelt, viele akute Herzinfarkte konnten wir sofort in unserem Herzkatheterlabor behandeln“, so Dr. Zengel.
Nach dem ersten halben Jahr seit Projektstart kann also ein erfreuliches Fazit gezogen werden, denn es steht fest: Mit dem „EKG-Daten-Projekt“ ist eine verbesserte Herzinfarktversorgung im Schaumburger Land nach neuestem medizinischen und technischen Wissensstand, durch optimierte Prozessabläufe und dank der engen und kooperativen Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst und Klinikum gesichert: „Wir sind sehr froh, dass dieses Projekt in Kooperation mit dem DRK Rettungsdienst Schaumburg, welcher dafür viel Geld und Zeit investiert hat, ein solcher Erfolg ist. Die gute Zusammenarbeit, hohe Akzeptanz und Motivation der Rettungsdienstmitarbeiter kommt direkt unseren Patienten zu Gute“, freut sich Zengel.